Berlin, Berlin…
Ende letzten Jahres habe ich mir Gedanken gemacht, was ich tun muss, um das Jahr 2023 zu einem tollen Jahr zu machen. Anders gesagt: ich habe mir meine Ziele für 2023 gesetzt. Und genau das ist letztendlich die Basis. In diesem Artikel möchte ich dir ein wenig zu meiner Vorbereitung für den Berlin-Marathon (welcher zum jetzigen Zeitpunkt morgen stattfindet) erzählen und was das mit allen anderen Bereiche in meinem Leben zu tun hat.
Ich kategorisiere mein Leben in verschiedene Lebensbereiche ein. Das sind Bereiche wie Unternehmen, Finanzen, Freizeit, Partnerschaft, Familie, Freunde und auch Gesundheit/Fitness. Genauso stelle ich mir regelmäßig die Frage, was ich tun werde, um im jeweiligen Bereich einen Schritt nach vorne zu machen. Bedenke bitte hierbei jedoch, dass es nicht darum geht in allen Bereichen eine 10 von 10 Punkten zu haben. Es geht um ein ausgeglichenes Verhältnis, eine Balance. Denn du wirst nie in allen Bereichen zu 100% zufrieden sein. Vielleicht läuft es im beruflichen Kontext extrem gut. Dafür verbringst du vielleicht etwas weniger Zeit mit deiner Familie oder im Urlaub. Kritisch wird es nur, wenn ein Bereich phänomenal läuft und andere Bereiche katastrophal. Ich nutze hierfür das Lebensrad. In einem anderen Artikel (https://sascha-moessinger.de/2023/08/25/das-leben-ist-kein-gluecksrad/) habe ich dir bereits das Lebensrad vorgestellt.
Nun gut: wieder zurück zu meinen Zielen im Jahr 2023. Ein Ziel war es einen der sechs Abott World Marathon Majors mitzulaufen. Das sind 6 der größten Marathons weltweit. Da ich zwei Marathons mitlaufen wollte, fiel die Wahl im Frühjahr auf Paris (u.a. wegen der Kulisse und gleichzeitig kann man dies mit einem Paris-Besuch verbinden) und im Herbst auf Berlin (einer der sechs Abott World Marathon Majors). Paris lief bereits spitze. Und genauso lief die Vorbereitung für Berlin gut. Wie das Endergebnis sein wird, wird sich zeigen. Ich möchte dir heute jedoch etwas anderes mitgeben. Mein Mentor hat mir ganz am Anfang einmal folgendes gesagt: „Ziele sind für den Menschen wie die Sonne für die Pflanzen: sie ziehen uns nach oben.“. Damals habe ich die Kraft von Zielen zwar bereits gekannt, doch diese immense Wirkung wurde mir erst viel später bewusst. Und genau das ist auch der Grund, weshalb die Vorbereitung für Berlin so gut lief: ich habe mir ein Ziel gesteckt. Dementsprechend hat es sich beinahe von alleine ergeben, dass ich fokussiert und zielgerichtet daraufhin gearbeitet habe. Ich bin mir jedoch sicher, dass es ohne dieses Ziel nicht so gelaufen wäre. Der Berlin Marathon ist das übergeordnete Ziel. Darunter folgt dann mein persönliches Zeitziel. Und dann wiederum habe ich meine einzelnen Schritte definiert, die ich tun muss, damit ich es erreiche. In meinem Fall war es die Trainingsgestaltung. Diese habe ich jemand anderem anvertraut: ein Coach, der mich an meine persönlichen Grenzen getrieben hat. Ich habe blind vertraut auf die Einheiten, die vorgeschrieben waren. Und auch du kannst dir Hilfe holen, wenn du dir Ziele steckst. Es gibt immer jemanden, der weiter ist und dir helfen kann. Manchmal musst du gar nicht lange suchen, da derjenige direkt in deiner Nähe ist. Manchmal ist es schwieriger, doch gerade in Zeiten von Social Media kannst du dir so leicht Wissen aneignen und Personen finden, die dich bei der Zielerreichung unterstützen. Lass dir jedoch helfen. Es fällt vielfach schwerer große Ziele zu erreichen, wenn du alleine bist.
Wohlgeformte Zielsetzung
Fassen wir zusammen: der erste Schritt ist es dir überhaupt ein klares, schriftliches und wohlgeformtes Ziel zu setzen. Ein wohlgeformtes Ziel ist positiv & konkret formuliert, realistisch und sinnesspezifisch (VAKOG – sinnesspezifische Erreichungskriterien). Und gleichzeitig solltest du dir bewusst machen, was die Vor- und Nachteile des Ausgangs- und des Zielzustandes sind. Was hast du davon, wenn du dieses Ziel erreichst? Was würde passieren, wenn alles beim Alten bleibt? Wenn du dir klar gemacht hast, dass du dieses Ziel unbedingt erreichen musst, dann wirst du es auch erreichen. Der Grund, weshalb viele Menschen ihre Ziele nicht erreichen liegt in der Zielformulierung. Es ist entweder nicht klar definiert oder/und es ist schlicht zu wenig Druck da es zu erreichen (ergo ist der aktuelle Zustand nicht schmerzhaft genug).
Zugegebenermaßen fiel es mir nicht immer leicht mich für alle Einheiten zu motivieren. Doch in diesen Momenten kommt immer wieder das Zielbild in meinen Kopf. Weil ich mir die Erreichung des Zieles nicht nur notiert habe, sondern mir innere Bilder vom Zieleinlauf und der ganzen Stimmung gemacht habe. Ich kann mir real vorstellen, wie es ist den Marathon in Berlin mitzulaufen. Und dadurch entsteht eine Energie, die mich auch die schweren und zähen Einheiten überstehen lässt. Es ist normal, dass es schwierige Zeiten gibt. Da spielt es keine Rolle, ob das im sportlichen Bereich ist oder im Unternehmen. Ich habe auch Herausforderungen in meinem Unternehmen. Manchmal mehr als ich mir wünsche. Doch motiviert mich mein Zielbild so sehr, dass ich es einfach ausblende. Alles im Leben, was sich wirklich lohnt, ist nicht leicht. Denn ansonsten wäre jeder Millionär, Supersportler und rundum glücklich und gesund. Die Realität ist eine andere. Einfach weil viel zu viele Menschen nicht bereit sind den Preis für den Erfolg zu zahlen. Das motiviert mich jeden Tag. Ich weiß, dass ich alleine deshalb einen Vorsprung habe, weil ich mehr zu geben bereit bin. Das wiederum hängt auch mit meinen Werten zusammen: Werte wie Leistung, Disziplin, Ehrlichkeit und Verantwortung sind mir wichtig. Durch mein Handeln kommen diese Werte zum Ausdruck. Der Erfolg ist die Konsequenz. Sei dir also auch deiner eigenen Werte bewusst. Diese können dich blockieren oder voranbringen!
Mir macht die Herausforderung Spaß. Es treibt mich an mein Bestes zu geben und es schult meine mentale Stärke. Denn dein Geist ist vielfach stärker als dein Körper. Gerade bei Ausdauersportarten entscheidet die mentale Stärke über Sieg oder Niederlage. Bei Kilometer 32 tun dir einfach die Beine weh. Das gehört dazu. Doch du hast immer noch ausreichend Leistungsreserven parat, um voll durchzustehen. An dieser Stelle gibt es auch zwei Buchempfehlungen: einmal Tennis – Das innere Spiel von Timothy Galloway und Siegen ist Kopfsache – von Matt Fitzgerald (beides bei Amazon erhältlich). Und nicht abschrecken lassen von Tennis im Titel beim Buch Nr. 1 – das geht überwiegend um die beiden Spiele: das innere und das äußere Spiel.
Doch noch ein wenig zur Marathonvorbereitung: die Vorbereitung ist im Juli gestartet und ging etwa 3 Monate. Alles in allem würde ich jedem auch einen Zeitraum von min. 12 bis 16 Wochen empfehlen. Da ich davor ja auch immer trainiert habe und gut im Training stand, haben die 12 Wochen gut gepasst. Ich würde ebenfalls jedem empfehlen sich 1-2 Test-Wettkämpfe mit geringerer Distanz zu suchen. Einfach, um ein wenig Wettkampffeeling zu haben und schon einmal einen aktuellen Stand zu haben.
Ansonsten ist alles für morgen vorbereitet: Kleidung, Schuhe, Startnummer, Gels, Equipment (Pulsgurt, Laufgürtel, Stirnband) und natürlich den Chip zur Zeitmessung. Vorbereitung erspart einen Stress. Das ist übrigens etwas, was ich beinahe überall im Leben habe: ich bin vorbereitet, wodurch ich viele Probleme gar nicht erst kenne.
Ganz wichtig: die Gels, die Schuhe und alles andere habe ich bereits getestet. Nichts wäre schlimmer als neues Equipment am Tag des Wettkampfs auszuprobieren.
Die Ernährung habe ich ähnlich wie die letzten Male gestaltet, außer, dass ich keine größere Reduzierung der KH über 2-3 Tage vollzogen habe. Ansonsten: viel, viel Kohlenhydrate tanken. Diese werde ich morgen noch gebrauchen können… Genauso habe ich die letzten Tage auch bewusst viel getrunken, was mir einfach fällt. Einzig habe ich etwas mehr Bewegung gehabt, als optimal wäre. Einfach bedingt durch ein wenig Sightseeing durch Berlin. Daran sollte es jedoch nicht hängen.
Ich bin auf alle Fälle vorbereitet.
Ich hoffe, dass ich ein klein wenig Einblick in die Hintergründe zum Marathon geben konnte und den einen oder anderen motiviert habe sich der Kraft der Zielsetzung bewusst zu machen. Es hilft und spornt einen an.
In diesem Sinne: wir lesen uns das nächste Mal nach dem Marathon! Über Kommentare, Ideen, Wünsche etc. freue ich mich immer sehr. Gerne teilen.