Wie entsteht Nervosität?

Diese Frage stellte ich mir bei der letzten Abnahme der mündlichen Prüfungen. Denn es gab unter den Prüflingen Sonne und Regen: ein Teil von ihnen hat eine tolle Prüfung abgelegt und der andere Teil hat es weniger gut gemacht. Bei beiden Gruppen fiel jedoch auf: der Unterschied zwischen Entspannung und Anspannung. Und das wiederum hat unmittelbar Auswirkungen auf die Bewertung, da du umso selbstsicherer wirkst, wenn du völlig entspannt in die Prüfung gehst.

Was ist nun der Grund, weshalb Nervosität entsteht?

Das sind die inneren Bilder und Filme, die der Prüfling sich selbst macht. Wir Menschen nehmen unsere Umwelt durch Filter war, die es ermöglichen Informationen einzuordnen. Dazu tragen Referenzerlebnisse bei, also Dinge, welche wir in der Vergangenheit bereits erlebt haben. Das, was unser Umwelt uns vermittelt, spielt hier eine zusätzliche Rolle. All das trägt dazu bei, dass wir entweder positive Bilder oder negative Bilder im Kopf haben.

Wenn du also nervös bist, ist das ein Zeichen von Angst vor der Situation. Denn in der Vergangenheit hast du hier bereits negative Erfahrungen gemacht. Dein Gehirn stellt sich, bewusst oder unbewusst, also darauf ein, dass etwas schlimmes passieren wird. Was dann oftmals weitreichende Konsequenzen hat: die selbst-erfüllende Prophezeiung tritt ein. Du ziehst in Gedanken dein Scheitern an.

Was kannst du nun dagegen tun, wenn du mit Nervosität vor zu kämpfen hast?

Finde an allererster Stelle heraus, was genau die Nervosität auslöst. Welche Emotion verbirgt sich dahinter: ist es Angst? Wenn es Angst ist: wovor hast du genau Angst? Benenne genau den Grund, was dir Angst bereitet.
Gab es eine Situation in der Vergangenheit, in dem eine ähnliche Situation nicht gut verlief? Das kann ein Vortrag vor Leuten gewesen sein, die sich danach vielleicht lustig gemacht haben. Das muss nicht einmal böse Absicht gewesen sein. Gerade im Kindesalter erleben wir solche Erfahrungen extremer. Das kann schlimmstenfalls zur Folge haben, dass wir so etwas nie wieder machen möchten und deshalb Horror-Bilder im Kopf haben.
Um schrittweise Herr deiner Nervosität zu werden: was ist das schlimmste Szenario was passieren kann? Das Worst-Case-Szenario ist oftmals gar nicht so schlimm. Und tritt nebenbei gesagt selten ein.

Und zum Schluss: was passiert bestenfalls, wenn du diese Situation meisterst? Was ist der Best-Case? Fokussiere dich auf das Ergebnis – das Ziel – und nicht auf den Prozess.

In meiner Welt sind das Inhalte, die in einer Ausbildung viel stärker gelehrt werden sollten: die Präsentation und die Kommunikation. Denn letztendlich sind dies, vor allem im Umgang mit Kunden, mit die wichtigsten Eigenschaften. Und natürlich die Arbeit an seiner eigenen Souveränität: was tu ich denn in Stress-Situationen? Und wenn ich mir die Zahlen der stressbedingten und psychischen Erkrankungen anschaue, welche weiter steigen, dann wäre das mehr als sinnvoll und berechtigt.

Wie ist es bei dir: kämpfst du mit Nervosität bei Prüfungen oder beim Sprechen vor mehreren Leuten? Schreibe gerne deine Meinung hierzu in die Kommentare oder per Mail sascha@sascha-moessinger.de

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