So ein sportlicher Wettkampf ist immer etwas besonderes für mich: es ist der Tag, an dem ich zeigen kann, wofür ich trainiert habe. Es ist der Zeitpunkt, an dem die Dinge einen Sinn ergeben: die Zeit und die Mühe, die ich vorab investiere. Es gibt zusätzlich ein tolles Gefühl, wenn ich weiß, dass ich gut vorbereitet bin und nun einfach nur abliefern muss. Nachfolgend berichte ich hier über meinen letzten Triathlon am vergangenen Wochenende – der Quartermen in Bruchköbel.
Früher hätte ich mir nicht vorstellen können einen kompletten Triathlon zu absolvieren. Es gibt zwar verschiedene Distanzen, doch braucht es ein wenig Training. Du fokussierst dich nämlich nicht auf eine Disziplin, sondern musst gleich 3 Disziplinen beherrschen. Doch das ist wie bei vielen Dingen im Leben: bevor ich es gemacht habe, konnte ich es mir nicht vorstellen. Aber: möglich ist alles, wenn du trainierst.
Und ich habe auch wieder reflektiert: Sport verleiht Selbstbewusstsein. In meinem Leben habe ich die größten Boosts immer durch den Sport bekommen. Die erzielten Erfolge zeigen, dass es sich lohnt auf etwas hinzuarbeiten. Du investierst Zeit und Arbeit, du musst beißen, doch: am Ende bekommst du das Ergebnis. Viele dieser Gedanken übertrage ich 1:1 ins Business.
Dabei ist ein Wettkampf nicht nur ein Test der körperlichen Leistungsfähigkeit, sondern immer auch der mentalen Leistungsfähigkeit.
„Geht die Strategie auf?“
„Läuft alles nach Plan?“
„Bin ich gerade zu schnell oder soll ich noch anziehen?“
All diese Fragen kommen einem in den Sinn. Gerade bei langen Distanzen hat dein Kopf ausreichend Zeit mit dir zu reden. Zweifel, immerzu neue Herausforderungen und die Frage nach dem Sinn. Im Triathlon würde ich deshalb sagen, dass es 4 Disziplinen zu meistern gilt: Schwimmen, Radfahren, Laufen und die mentale Ebene.
Meine größte Angst war das Schwimmen. Nicht weil ich nicht schwimmen kann, sondern durch den Start mit anderen Leuten. Das Gedränge, die Tritte und Schläge haben bei mir bei meinen ersten Triathlon-Versuchen Panik ausgelöst. Das ist die ersten Minuten ein Gerangel um die vorderen Plätze. Dieses Mal war ich jedoch tiefenentspannt. Weil ich weiß, dass ich hintenraus viele ohnehin wieder einhole. Das Urvertrauen habe ich inzwischen. Und ich habe das Talent gerade hintenraus nochmal ordentlich meine Reserven zu mobilisieren. Zusätzlich bin ich in Gedanken den Start so oft durchgegangen, dass ich genau wusste, wie ich schwimme. Einfach purer Fokus – ein geniales Gefühl.
Der Wechsel dauerte zwar etwas lange, doch liefen Radfahren und Laufen sehr gut. Die Strecke war wellig, doch komplett abgesperrt, was die Strecke angenehm zu fahren gemacht hat. Lediglich etwas Wind. Mein Pacing war eher konservativ, da ich nicht wusste, ob ich hintenraus noch mehr Energie brauche. Es war nämlich die erste olympische Distanz für mich. Auch beim Laufen also die ersten Kilometer noch etwas lockerer, doch ab Kilometer 5 dann Vollgas. Nach knapp 2 Stunden 40 Minuten bin ich dann ins Ziel eingelaufen – immer wieder ein tolles Gefühl.
Mir gibt so ein Wettkampf unglaublich viel Kraft. Er hilft mir meine eigenen Grenzen zu verschieben und mich selbst zu spüren: zu spüren, was ich bewirken kann. Es ist immer etwas besonderes ein Ziel zu erreichen auf das ich schon lange hinarbeite. Und auch die Fragen und die Zweifel, die ich mir während dem Wettkampf stelle, werden immer alle am Ende beantwortet. Es gilt: das Leben wird vorwärts gelebt, doch rückwärts verstanden.
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