Wem ist seine Gesundheit wichtig?
Diese Frage stelle ich ganz gerne in meinen Vorträgen. Daraufhin gehen alle Hände hoch. Dabei spiegelt das, was wir tagtäglich tun, nicht mit dem ein, was wir denken. Wenn die Gesundheit jedem Menschen so wichtig wäre, würden die Regale der Supermärkte anders aussehen, die Tabakindustrie pleitegehen und Fitnessstudios überfüllt sein. Die Realität ist jedoch eine andere, wenn ich mir das Gros der Bevölkerung ansehe. Übrigens wissen die meisten, dass ein gewisser Lifestyle ungesund ist. Dazu braucht es niemanden, der ihnen erzählt, dass täglich Cola trinken, eine Packung Zigaretten, Tiefkühl-Pizza und max. 3000 Schritte/täglich ungesund sind. Sie sind sich nur nicht über die Folgen bewusst, die erst weitaus später kommen.
Warum ändern viele Menschen trotzdem nichts? Es ist der fehlende Schmerz. Ich stelle mir oft die Frage, wie manche Menschen handeln würden, wenn es viel früher zu den ganzen negativen Folgen kommen würde.
Vielleicht fühlst du dich gerade sogar damit angesprochen oder kennst Leute in deinem Umfeld, die dir zwar die Ohren volljammern, doch Jahr für Jahr nichts ändern. Dabei ein Tipp: mache nicht den Fehler den „Retter in Not“ spielen zu wollen. Du kannst versuchen jemandem die Hand zu geben, doch greifen muss er selbst… Andernfalls rutscht du in ein psychologisches Spiel (das Opfer jammert und du möchtest helfen. Dabei möchte das Opfer gar nicht geholfen bekommen. Letztendlich gewinnt keiner bei dem Spiel, weil das Opfer weiter jammert und du gar noch Vorwürfe gemacht bekommst…).
Du wirst jetzt vielleicht denken, dass ich etwas übertreibe. Doch sind viele Krankheiten, mit denen wir heutzutage zu kämpfen haben, schlicht durch unseren Lifestyle entstanden. Wenn sich also nichts am Lifestyle ändert, wird es immer mehr Diabetes-Patienten, Herzinfarkte, Krebs-Diagnosen oder Menschen mit Bandscheibenvorfall (Rückenschmerzen sind Volkskrankheit) geben. Laut aktueller Statistik erkranken 1600 Menschen täglich in Deutschland an Diabetes.¹ Rund 180.000 Menschen haben jedes Jahr einen Bandscheibenvorfall.² 2019 gab es rund 502.655 Neuerkrankungen an Krebs.³ Die Tendenz geht seit Jahren nach oben. Übrigens nennt man diese Krankheiten auch „Zivilisationskrankheiten“ oder passender auf englisch: „lifestyle disease“.
Ich denke, dass es wert ist über eine gesündere Ernährung und Sport nachzudenken. Oder besser gesagt: nicht nur darüber nachdenken, sondern es auch in sein Leben zu integrieren. Und oftmals ist es leichter als erwartet. Denn sobald eine Routine reinkommt, wird es zur Gewohnheit. Viele stellen auf einmal erstaunt fest, dass eine gesunde und leichte Kost sogar viel besser schmeckt (nachdem man erst einmal die über Jahre vergewaltigten Geschmacksnerven wieder sensibilisiert hat) und Bewegung Spaß macht. Kennst du das Phänomen, dass du dich auf einmal mehr Energie hast, wenn du dich etwas bewegt hast? Bewegung gibt Energie!
Was ist dir deine Gesundheit wert?
Du wirst mir zustimmen, wenn ich sage, dass Gesundheit unser allerhöchstes Gut ist. Ohne Gesundheit ist unsere Zeit auf der Erde nichts wert. Wenn du krank bist nützen dir mehrere Millionen auf deinem Bankkonto nichts. Und um möglichst lange fit und gesund zu bleiben, musst du trainieren! Dabei möchte ich dir heute noch den Unterschied zwischen Bewegung und Training näherbringen.
Bewegst du dich oder trainierst du auch?
Über 90% der Sportler im Fitnessstudio trainieren nicht. Sie bewegen sich nur. „Bewege dich“ ist ein guter Ratschlag, jedoch zu undifferenziert. Am Anfang führt das zu kleinen Erfolgen, da du immerhin etwas mehr machst als überhaupt nichts. Langfristig bleiben die Fortschritte jedoch aus. Woran liegt das? Es fehlt ein Trainingsreiz.
Was ist Training?
Training zielt immer darauf ab seine Leistungsfähigkeit zu steigern. Dadurch kannst du bspw. mehr Gewicht bewegen, mehr Wiederholungen machen, hast mehr Ausdauer etc. Das hat natürlich auch körperliche Anpassungen zur Folge (du verlierst Fett und gewinnst Muskeln, hast auf einmal mehr Luft, wenn du Treppen steigst u.v.m.). Aus diesem Grund ist es auch wichtig, dass du Buch führst über deine Gewichte, Wiederholungen, Sätze, Herzfrequenz, Zeiten und Ergebnisse. Denn nur so kannst du feststellen, ob du auch deine Leistung steigerst!
Welchen Sport machst du, wenn du in einer anderen Sportart verletzt bist?
Richtig: du betreibst Krafttraining. Und jeder, der schon einmal in einer Reha gewesen ist, wird bestätigen, dass einem manche Geräte und Maschinen sehr bekannt vorgekommen sind aus einem klassischen Fitnessstudio. Dies hat damit zu tun, dass viele Übungen, die man im Fitnessstudio ausübt, auch im Reha-Bereich ausgeführt werden. Man baut die Muskulatur schrittweise wieder auf. Warum ist das wichtig? Deine Muskulatur baut sich ab etwa dem 25. Lebensjahr rund 1% ab (sofern du kein Muskeltraining absolvierst, um gegenzusteuern). Der Fachbegriff hierzu ist Sarkopenie (Muskelschwund) und Dynapenie (Kraftverlust). Das summiert sich im Laufe der Zeit auf und die Beschwerden kommen. Es gibt hier einen Grundsatz: „Werden Muskel schwach werden Gelenke labil.“. Es kommt zu Schmerzen im Rücken, Knie, Schulter etc.
„Alles, was du misst, kannst du auch verbessern.“
Um tatsächlich einen großen Effekt auf die Haltung, die Figur und somit auch auf deine Gesundheit zu haben, musst du trainieren. Und mit Training ist folgendes gemeint: du gehst an deine Belastungsgrenze und setzt einen stärkeren Reiz als beim letzten Mal. Das kann sein, indem du mehr Wiederholungen machst. Oder ganz simpel: du verwendest mehr Gewicht. Wenn du beim Ausdauersport besser werden möchtest, kannst du die Trainingsumfänge und die Geschwindigkeit steigern. Bitte jedoch mit Bedacht und schrittweise. Dabei hilft es dir, wenn du nicht nur ein Trainingsprogramm hast, sondern auch Buch darüber führst. Das gilt im Übrigen nicht nur im Sport, sondern auch im Vertrieb (aus diesem Grund solltest du IMMER deine Kennzahlen im Blick haben. Wie viele Verträge hast du gemacht? Wie viele Telefonate hast du geführt? Wie viele der Termine sind nicht erschienen oder haben nicht abgeschlossen? Wie viele Empfehlungen hast du generiert? Zum Vertrieb folgt noch einmal ein Artikel.).
Aus diesem Grund habe ich 3 goldene Tipps für dich:
- Trainiere mit einem Trainingsplan.
Intuitives Training ist lediglich für weit fortgeschrittene Athleten, die ihren Körper kennen. Wenn du kürzer als 3 Jahre ernsthaft trainierst und du Fortschritte machen möchtest, trainiere mit einem fixen Trainingsplan. - Führe Buch darüber, wie sich deine Leistung entwickelt.
Unabhängig davon, ob du nun einfach etwas für deine Gesundheit tun möchtest oder auch als Ziel Fettabbau/Muskelaufbau hast: wenn du deine Trainingsleistung verbesserst, wird sich auch etwas an deinem Körper verändern. Versprochen! - Berücksichtige das Prinzip der Superkompensation.
Damit ist gemeint, dass du auch auf ausreichend Erholung achtest und nicht zu oft zu intensiv trainierst. Denn andernfalls wirst du dich auch nicht steigern können. Ein gutes Trainingsprogramm berücksichtigt so etwas jedoch. Kleiner Tipp: ausreichend Schlaf, gelegentliche Saunagänge, kalt duschen und eine gute Ernährung helfen dir dich zu erholen.
Es spielt keine Rolle, ob du nun lieber Kraft- oder Ausdauertraining machst. Beides ist wichtig. Wenn du lediglich Ausdauersport machst, solltest du zumindest versuchen 90-120 Minuten/Woche Krafttraining zu machen. Wenn du bisher nur Krafttraining gemacht hast, dann versuche zumindest noch danach für 2-3x/Woche eine halbe Stunde Ausdauertraining (oder auch Herz-Kreislauf-Training genannt) einzubauen. Wenn du aktiv im Alltag bist und dich viel bewegst, kannst du das auch weglassen. Optimalerweise baust du auch noch etwas Beweglichkeitstraining in deine Routine ein (denn das sind die drei Elemente: Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit). Das nimmt maximal 5-10 Minuten nach jedem Training in Anspruch (Beweglichkeitstraining ist Stretching).
Und zum Abschluss: wenn du gerade erst startest, dann setze dir kleine kurzfristige Ziele. Das kann sein, dass du dir ein Trainingsprogramm erstellen lässt, was du 3x/Woche ausführst. Das sind vielleicht 3h Training in der ganzen Woche. Eine Woche hat 168h – bleiben dir also noch 165h, die du frei gestalten kannst. Das sollte das Mindeste sein, was dir deine Gesundheit wert ist. Und wenn du weiter fortgeschritten bist, stelle immer sicher, dass du auch über deine Leistung Buch führst. Andernfalls kann dir auch kein Trainer weiterhelfen, da er nicht weiß, was du aktuell machst. Nur so bist du dauerhaft in der Lage konstant Fortschritte zu machen. Und genau das führt auch dazu, dass du deine gesunde Lebenszeit verlängerst. Umso früher du damit startest, umso besser. Denn es gilt der Grundsatz: „Junge Menschen sollten trainieren, alte Menschen müssen trainieren!„
¹ https://www.diabetesde.org/ueber_diabetes/was_ist_diabetes_/diabetes_in_zahlen
² https://www.tagesspiegel.de/berlin/zahlen-fakten-hilfe-1513834.html#
³ https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Krebs_gesamt/krebs_gesamt_node.html